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Thursday (April 11, 2024 – July 18, 2024) | 14.00 – 15.30 a.m.
Universitätsstraße 37, Seminargebäude (106) Seminar Room S23

Die Politische Ökologie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Umweltfragen, wirtschaftlichen Strukturen und Machtverhältnissen in einer zunehmend vernetzten Welt. Damit stellt sie sich explizit gegen eine rein naturwissenschaftliche, „unpolitische“ Ökologie. Ethnologische Forschungen tragen zentrale Aspekte zu diesem interdisziplinären Feld bei. Dieser Kurs ermöglicht eine Einführung in verschiedene Dimensionen der Politischen Ökologie.

Das Seminar erarbeitet, warum Umweltzerstörung nicht auf marginalisierte Akteure geschoben werden darf, sondern im weiteren politökonomischen Kontext verstanden werden muss; außerdem diskutieren wir, wie gut gemeinte Naturschutzinitiativen oft ihr Ziel verfehlen und neue Probleme schaffen, wenn sie nicht polit-ökologisch informiert sind. Wir besprechen die Situiertheit von Wissen und warum Menschen sich über den Klimawandel streiten, sowie die diskursive und materielle Herstellung von „Natur“. Der Kurs beleuchtet kritisch Umweltkonflikte und Gewalt, Diskussionen zu Überbevölkerung und Konsum, und die Herausbildung von umwelt(schutz)bezogenen Subjektivitäten. Schließlich erarbeiten wir die sozialen und politischen Dimensionen von Umweltbewegungen, die Verwobenheit nicht-menschlicher Akteure in politischen Prozessen, die Produktion und Vermarktung virtueller Natur sowie die Frage, inwieweit es bei Umweltkonflikten mitunter um verschiedene Wirklichkeiten geht. Querschnittsthemen im Kurs sind Umweltgerechtigkeit (die Verteilung von Umweltschäden und Umweltnutzen) sowie koloniale Dimensionen von ökologischen Problemen wie Umweltverschmutzung.

In diesem Kurs entwickeln Studierende die Fähigkeit, Debatten über Umweltthemen mit den Werkzeugen der Politischen Ökologie zu verfolgen und zu hinterfragen. Sie werden ein Verständnis für verschiedene Ansätze und Konzepte der Politischen Ökologie entwickeln. Anhand ethnographischer Fallbeispiele und interdisziplinären Debatten lernen Studierende, kritisch über die Verwobenheit von Nature, Macht und Geld nachzudenken. Durch die Auseinandersetzung mit klassischen Texten und zeitgenössischen Ethnographien lernen Studierende polit-ökologische Herangehensweisen mit aktuellen Debatten und zukünftigen Herausforderungen zu verknüpfen. Studierende werden dadurch befähigt, theoretische Erkenntnisse auf konkrete Umweltproblematiken anzuwenden.

Language: German
Further information for students of the University of Cologne: Klips

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