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Bachelor Seminar | Ressourcengewinnung im Norden Europas | Resource Extraction in the European North

Department of Social and Cultural Anthropology

Monday (April 7, 2025 – July 14, 2025) | 10.00 – 11.30 
Universitätsstraße 37, Seminargebäude (106) Seminar Room S23

Fisch im Supermarkt, Rohstoffe in Handys und Wale in Fernsehdokus: All diese „Rohstoffe“ fließen ein in die Wirtschaft Nordeuropas. In diesem Kurs werden periphäre Teile Norwegens, Islands, Schottlands und Grönlands, die oft als marginal dargestellt werden, thematisiert. Dort sichern Berg- und Tagebau, Fischerei, Aquakultur, Landwirtschaft, Tourismus sowie Natur- und Artenschutz vielen Bewohnern Arbeitsplätze. Jedoch beanspruchen diese Industrien jeweils große Flächen von Land und Meer – und verändern diese. Das bringt auch Konflikte mit sich.

In diesem Kurs widmen wir uns diesem Prozess des Ressourcenabbaus, um zu verstehen, warum genau diese Teile des europäischen Nordens auf bestimmte Weisen zu Abbaugebieten werden. Wir betrachten, was das mit kolonialen Strukturen aus der Vergangenheit und Gegenwart sowie mit Industrialisierung und Staatsgewalt zu tun hat. Zudem fragen wir auch, wie Produkte überhaupt zu Ressourcen gemacht werden, und diskutieren, inwiefern u.a. der Artenschutz und der Tourismus in dieser Region bestimmte Tiere und Landschaften ebenfalls zu Ressourcen machen kann. Durch welche Prozesse wird manchen Menschen durch Ressourcenabbau ein Leben in diesen Orten ermöglicht, während wiederum anderen durch neue Abbauprojekte die Lebensgrundlage entrissen wird? 

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, lesen wir ethnographische Texte, die sich jeweils mit einem Produkt beschäftigen, dass als Ressource abgebaut oder – wie im Fall des Tourismus – einem Publikum verkauft wird. Wir besprechen u.a. Apfelanbau im Hardangerfjord, Fischerei in Island und den Hebriden sowie Walfang und Waltourismus sowie eine Goldmine in Sámi Rentierzuchtgebieten.

Language: German
Further information for students of the University of Cologne: Klips